Mein zweites Mal Italien

Lars Hilsmann

by Lars Hilsmann

Story
Terracina

Wir schreiben das Jahr 2024, ich bin 23 ½ Monate alt und meine Eltern haben mich mal wieder nach Italien verschleppt. Los ging es früh morgens um 6:30 Uhr nach Heilbronn zu Papas Freund Martin. Das ist ja überhaupt nicht meine Zeit! Heilbronn war aber sehr schön und bei den Gastgebern habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. Weiter ging es zum Gardasee. Da waren wir letztes Jahr auch schon, aber dieses Mal konnten wir es nicht wirklich genießen. An Tag 3 kamen wir dann endlich an unserem Ziel in Terracina an.

Ich konnte mich noch etwas an die Stadt erinnern, aber da war ich auch noch ein Baby. Jetzt bin ich ja schon ein großes Mädchen. So habe ich die Stadt auch unsicher gemacht! Ich war die Attraktion in Terracina und spätestens jetzt sollten mich alle kennen! Mir kann niemand widerstehen! Immer wieder bin ich über den Marktplatz stolziert, damit mich jeder betrachten kann. Ich glaube zwar, dass Papa im Café Fußball gucken wollte, aber Fußball ist ja auch langweilig! So konnte ich mir in Ruhe auch neue Spielsachen aussuchen, bin zurück zu Papa gelaufen und habe ihn zum Aufstehen bewegt. Er kann mir natürlich auch nicht widerstehen und kauft mir alles, was ich will! So bin ich jetzt um einen Hasen und ein Krokodil reicher, natürlich nur zum Spielen! Wir sind immer wieder zum Strand gegangen und haben viele Ausflüge gemacht. Der größte Ausflug ging nach Neapel. Komischerweise wollte da Mama irgendein komisches Denkmal von einem Fußballer besuchen. Irgendein Madonna. Oder war das doch die Sängerin? Komme da immer durcheinander! In Neapel sollte natürlich auch eine Pizza nicht fehlen. Die gibt es in Italien aber auch an jeder Ecke! Können sie denn Fußball spielen? Auch nicht wirklich. Die Nationalhymne singen können sie zwar schön, aber das war es dann auch. Auf jeden Fall sind wir nach Neapel noch an die Amalfiküste gefahren und mussten dafür über einen ganz großen Berg fahren.

In Terracina bin ich übrigens als Luisa bekannt. Sie haben mich immer gefragt, wie ich heiße und meine Eltern haben immer Kim-Luise gesagt, aber die Italiener haben immer Luisa verstanden. Naja, bin ich halt in Italien incognito unterwegs. Ich kann jetzt übrigens reden! Zwar in meiner eigenen Sprache, aber ich glaube, ich schenke Mama und Papa zu meinem Geburtstag ein eigenes Wörterbuch. Das Wörterbuch “Deutsch-Kimi, Kimi-Deutsch“. Es gibt aber wichtige Wörter, die in beiden Sprachen gleich heißen. Das wichtigste Wort ist “Eis“. So habe ich in Italien jeden Tag mein Eis bekommen!

Auf dem Rückweg ging es nach Verona. Da mussten wir auch wieder auf einen Berg und ich dachte schon, wir sind schon wieder an der Amalfiküste! Wir sind aber nur zu einem Weinberg gefahren. Von dem Ambiente waren wir wirklich begeistert, weil es ein riesen Gelände war und es sogar einen Pool gab! Dafür hatten wir aber leider keine Zeit mehr, weil es Mama auch nicht so gut ging. Am nächsten Tag ging es dann weiter zu Papas Autorenfreundin Johanna Appel nach Stuttgart. Wir haben uns im Café del Sol getroffen, wo ich allerdings Bauchschmerzen bekommen habe. Das Eis durfte natürlich trotzdem nicht fehlen. Jetzt bin ich aber froh, dass ich wieder Zuhause bin und freue mich schon auf meinen 2. Geburtstag!

© Lars Hilsmann 2024-06-26

Genres
Novels & Stories
Moods
Abenteuerlich, Herausfordernd, Hoffnungsvoll, Inspirierend, Unbeschwert
Hashtags