sind auf jeden Fall die Kinder glücklich.
Jede Familie hat ihre eigenen Bräuche für Weihnachten und Ostern. Diese sind je nach Region und Religion geprägt. Doch zumindest in Deutschland kennt jedes Kind den Weihnachtsbaum und den Osterhasen.
Bei meinen Großeltern stand eine riesige Tanne im Garten. Von der Straße aus war sie grün und dicht bewachsen. Jedes Mal, wenn ich diese Tanne sah, musste ich an Weihnachten denken. Sie war einfach prädestiniert für den perfekten Baum. Groß, gerade gewachsen und immer saftig grün.
Das Besondere an dieser Tanne war, dass man – zumindest als Kind – von Richtung Haus durch ein Loch in den Zweigen in die Tanne hineinkriechen konnte. Innen stand man unter den Zweigen der Tanne, abgeschirmt von der restlichen Welt. Die unteren Äste konnte man erreichen, wenn man sich auf die Zehenspitzen stellte. Sie waren am Ende so schwer, dass sie bis zum Boden hingen, sodass die Tanne aussah, als würde sie rund aus dem Boden herauswachsen. Man konnte um den Stamm herumlaufen. Dieser Platz bot einen perfekten Ort für ein Osternest.
Bei uns war es Tradition, dass die Kinder selbst aus Moos ein Osternest bauten, in das der Osterhase im Morgengrauen die Ostereier legte. Es gab also zwei Suchen. Einmal musste der Osterhase das Nest finden, um die Eier hineinzulegen und dann mussten die Kinder noch die Eier finden, die der Osterhase außerhalb der Nester versteckt hatte. Jedes Jahr wollten wir Kinder den Osterhasen natürlich sehen, also war der Plan einfach: Das Nest wurde in der Tanne versteckt, die nur einen Ein- und Ausgang hat. Der Osterhase war also gezwungen, den Weg zu nehmen, den auch wir immer nahmen. Also hieß es nur noch wachbleiben und Wache schieben.
Was soll ich sagen? Der Osterhase war zu clever für uns. Wir haben ihn -im Gegensatz zum Weihnachtsmann- nie gesehen. 😊
Jedes Jahr war Ostern ein gelungenes Versteckfest für uns und als Kinder fanden wir es einfach nur toll. Dem Rätsel des Osterhasen sind wir erst auf die Spur gekommen, als wir älter wurden.
© Aroundtheworld 2021-04-03