by Annika Speck
Ich lag auf meinem Bett und hörte mir ein paar Lieder an: … Hallo Lieblingsmensch schön, dass wir uns kennen … bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein, na na na …
Nach dem Lied stellte ich mein Handy aus und setzte mich auf, denn plötzlich tauchte in meinem Kopf eine Frage auf: Wer ist eigentlich der Lieblingsmensch von mir? Ich kann doch nirgends ich selbst sein und verträumt und verrückt sein, oder doch?
Ich dachte lange nach:„ Mh, ob es meine Mutter oder mein Vater ist? Oder mein kleiner Bruder? Oder jemand aus meiner Klasse? Oder jemand aus meiner alten Klasse, aus der Grundschule? Oder doch jemand aus meiner Familie, vielleicht Oma? Wer kann es nur sein? Vielleicht habe ich ja auch keinen Lieblingsmensch und ich muss ihn erst finden. Puh, nachdenken und sich Fragen stellen kann auf Dauer echt anstrengend sein! Vielleicht gehe ich mal kurz raus und lüfte meinen Kopf.“ Gesagt, getan und schon stand sie im verschneiten Garten.
Plötzlich traf mich ein großer Schneeball am Hinterkopf, ich drehte mich um und sah meinen kleinen Bruder, der schon einen weiteren formte. Nach kurzer Zeit starteten wir eine lustige Schneeballschlacht. Wir lachten viel und hatten viel Spaß. Die Zeit verging wie im Flug, als ich kurz mal nach oben zum Himmel schaute, verriet er mir, dass es schon Abend war.„ Hey, es wird langsam dunkel und mir ist kalt. Komm lass uns ins Haus gehen!“ Mein Bruder schüttelte den Kopf und wollte mich gleich noch mal abwerfen. Stopp, schrie ich ihn an. Ich gehe rein, sagte ich. Und drehte mich um, lief zur Tür und schlüpfte ins Warme. Ich zog mich um und verzog mich in mein Zimmer. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und öffnete mein Tagebuch, dass ich in meiner Schreibtischschublade versteckt hatte. Dann schlug ich eine freie Seite auf und schnappte mir einen Stift. Mein Bruder kam die Treppe hoch und verschwand ebenfalls in seinem Zimmer, vielleicht spielte er wieder Playmobil. Ich fing an alles von dem heutigen Tag zusammen zufassen und meine Gedanken die mir durch den Kopf gingen.
Bald rief meine Mutter mich zum Abendessen. Ich versteckte und verschloss mein Tagebuch wieder sorgfältig und ging dann zum Essen. Ich beschloss, dass ich morgen anfangen sollte mit der Suche.
Als ich dann in meinem Bett lag und ich langsam einschlief, war mein letzter Gedanke: Vielleicht ist meine Antwort die ganze Zeit in meiner Nähe!
© Annika Speck 2024-12-11