by Pia Harraß
Mittwoch
Wer liebt es nicht, Werbung in Papierform an alle Haushalte die keinen „Bitte keine Werbung“ Aufkleber haben. An 4 Tagen die Woche darf man damit los. Nimmt Platz weg und kostet Unmengen an Zeit. Am meisten regt es mich auf, wenn die Kunden keine Werbung wollen, aber keinen Aufkleber am Briefkasten haben und Ich dann extra die lange Einfahrt runter laufe, um dieses bedruckte Papier einzuwerfen, nur um dann zu sehen, wie der Kunde die Werbung sofort in den Müll schmeißt.. Greta Thunberg würde das gar nicht gefallen. Heute bin ich zu einem Briefkasten hin mit einer Handvoll Werbung für ein Fitnessstudio, und erst als ich den Deckel anhob war da ein „Werbung?NEIN DANKE!“ Aufkleber… und dann wunderte sich die Kundin, warum ich Sie so böse ansah. Dann gibt es noch die, die so verrückt nach der Werbung sind, dass die mir hinterherlaufen oder bei der Post anrufen und sich beschweren, warum die keine Werbung bekommen haben obwohl die noch garnicht dran waren.
Freitag
Gestern hatte ich frei, was sehr selten vorkommt, wenn man ein paar Minusstunden zu viel hat oder Kollegen krank sind. Dann wird man schonmal gerne früh morgens angerufen und zur Arbeit gebeten. Nein sagen kann man, aber wenn man das tut bist du der Boo-Mann. Heute hat mich Herr Turner doof angemacht, weil ich seine Post in die Zeitungsrolle und nicht in den Briefkasten getan habe. Dabei habe ich ihm schon mehrmals gesagt, dass wenn sein Hund draußen ist, ich nicht mehr durch das Tor bis zum Briefkasten gehe. Das letzte Mal hat der Hund mich so doll gebissen, ich konnte eine ganze Woche nicht laufen.
Samstag
Als ich heute zur Arbeit kam, hatte ich einen Zettel auf dem Tisch, auf dem stand ein Kunde hätte sich beschwert ein Paket kam nie an und der letzte Scan war bei mir bei der Auslieferung. Seit wir wegen Corona selber für Pakete unterschreiben und nicht mehr die Kunden, wird das sehr gerne von bösen Strolchen ausgenutzt. Da ich mich aber noch genau an das Paket erinnern konnte, weil die liebe Frau Kosfeld JEDEN TAG ein Paket bekommt (oder 2-3), wusste ich, dass ich es ihr persönlich in die Hand gedrückt habe. Was aber vielleicht auch an ihrem knappen Bademantel lag. Also durfte ich dann einen ausführlichen Bericht an die Leute über mir schreiben und hoffen, dass die mir glauben und ich nicht für das Paket aufkommen muss. Da fällt mir grade ein, wie ich einmal einen Thermomix für Frau Lindgren hatte aber keiner zu Hause war und ich somit bei ihrer Nachbarin gegenüber, Frau Haase, klingelte und die liebe Dame mir das Paket abnahm. Am nächsten Tag hieß es, das Paket ist nie angekommen und die Nachbarin stritt ab es je angenommen zu haben. Seit dem kann man so teure Sachen auch nur noch persönlich entgegennehmen. Ob das wohl an mir liegt?
© Pia Harraß 2023-08-07